Gelassen in Führung gehen

Gelassen in Führung gehen

#13 Delegieren Sie. Auf. Gar. Keinen. Fall.

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Wenn ich an Delegieren und Aufgabenverteilung denke, dann habe ich immer lauter kleine Äffchen vor Augen, die am liebsten auf den Schultern des Chefs sitzen. Delegieren ist ein bisschen so, wie die kleinen Äffchen auf die Schultern der anderen zu setzen. Ist natürlich gefährlich – was machen Sie dann ohne Äffchen? Oder wenn ein Mitarbeiter am nächsten Tag zurück kommt mit seinem Äffchen und nicht genau weiß, was er damit machen soll? Hoffentlich hat das Äffchen nicht bereits einen Schaden genommen… und Sie müssen es dann erstmal wieder aufpäppeln… Hätten Sie es mal lieber bei sich behalten. Und wenn man erstmal so eine Beziehung zu so einem kleinen süßen Äffchen aufgebaut hat, dann ist es ja auch wirklich schwer, sich davon zu trennen. Die Mitarbeiter finden die Äffchen ja alle eigentlich auch ganz süß. Aber dann tatsächlich die volle Verantwortung für so ein Äffchen zu übernehmen? Das ist schon ein ziemlich großer Schritt. Hat man so ein Äffchen bei sich aufgenommen, kann man es ja auch nicht einfach wieder zurück geben? Oder doch?

Gut. Ich habe bis jetzt noch keinen einzigen Tipp für Sie parat gehabt, wie man richtig delegiert. Und ich sag Ihnen auch, warum: Weil ganz viele Tipps einfach nicht helfen. Sie haben Sie doch alle schon probiert, oder? Zumindest viele davon.

Wenn uns etwas partout nicht gelingt, obwohl wir es unbedingt wollen (oder zumindest behaupten, es zu wollen), dann stehen uns da gerne mal drei Wachstumsbremsen im Weg. Also, zumindest eine von denen. Die erste Wachstumsbremse ist die Fixierung. Klassisch zu erkennen an dem Satz „Ich bin eben so“. Die zweite ist die Feigheit. Zu erkennen an dem Gefühl, es ist eventuell zu gefährlich, etwas zu tun. Und dann ist da noch die Faulheit. Sie kommt zum Tragen, wenn uns einfach etwas zu anstrengend erscheint. Wenn es Ihnen womöglich seit Jahren nicht gelingt, zu delegieren, fragen Sie sich doch mal: Bin ich zu fixiert auf einen bestimmten Gedanken? Was denke ich wirklich über das Thema delegieren? Bin ich zu feige? Befürchte ich irgendwelche Konsequenzen? Bin ich eventuell zu faul? Ist mir der Aufwand zu hoch? Dauert mir das Erklären zu lange etc? (Da muss ich sagen, es tut mir leid, aber delegieren ist in fast allen Fällen zuerst ein Investment. Und dann kommt irgendwann die Ernte.) Und dann: gehen Sie möglichst liebevoll und humorvoll mit sich um! Übertreiben Sie die Gründe für Ihr Nicht-Delegieren mal so richtig! Baden Sie in Ideen, wie Sie alles noch viel Schlimmer machen können! Sie werden sehen, je absurder es wird, desto leichter wird es Ihnen bald fallen, all Ihre Aufgaben fröhlich unter den Leuten zu verteilen. Allgemeingültige Tipps zum Thema delegieren finden Sie dann wie Sand am Meer… Die Umsetzung ist eben immer der anstrengendere Teil…


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Über diesen Podcast

Damit Sie entspannt und gelassen Führung übernehmen können, brauchen Sie zwei wesentliche Dinge: Hintergrundwissen über die Mechanismen von Führung und die richtige innere Haltung. Und um diese beiden Dinge geht es in diesem Podcast. Inspiration, Tipps und Impulse für Unternehmer und Führungskräfte. Als erfahrene Unternehmensberaterin und Coach spreche ich darüber, wie Sie entspannt Verantwortung übernehmen und Ihren Führungsalltag mit mehr Leichtigkeit meistern. Und wenn Sie anschließend mehr wollen, Sie finden mich hier: www.wiebkeschulz.de – ich freue mich auf Sie!

von und mit Wiebke Schulz

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